Mega-Trends der Verpackungsbranche

Britische Marktforscher identifizieren weltweit fünf Mega-Trends für die Verpackungsbranche

Erhöhte Sensibilität bei Verbrauchern

Die weltweit steigenden Mengen an Verpackungen führen zu einer geänderten Wahrnehmung und einem Umdenken bei den Konsumenten. Das haben die Marktforscher der Mintel Group Ltd., London in einer zum Jahresende veröffentlichten Studie herausgefunden. Für Markenartikler und Verpackungshersteller ergeben sich somit neue Differenzierungsmöglichkeiten.

Insbesondere die zunehmende Vermüllung der Meere mit Kunststoffen rückt in das Bewusstsein der Verbraucher. Mehr als 10 Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Weltmeere. Bis zu 75% davon bestehen aus Kunststoff. Nach Angaben des Umweltprogramms der vereinten Nationen (UNEP) treiben inzwischen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe. Was wir sehen ist nur ein Bruchteil davon. Mehr als 70 Prozent der Abfälle sinken auf den Meeresboden und bleiben unserem Auge verborgen. Plastik ist im Meer nahezu unvergänglich, nur langsam zersetzt es sich durch Salzwasser und Sonne und gibt nach und nach kleinere Bruchstücke an die Umgebung ab.

Auch die Kosmetikindustrie trägt zum Eintrag von Mikroplastikpartikel bei: durch die Mikroplastik, die sie in Cremes und Duschgels verwendet. Bei der Zersetzung der Kunststoffe werden giftige und hormonell wirksame Stoffe frei, die die Meeresbiologie belasten.

Trend Sea Change – Mit dem Einsatz von Recyclingmaterial können Markenartikler punkten

Aus angespülten Kunststoffabfällen neue Verpackungen für Shampooflaschen für die Marke ‘‘Head & Schoulders‘‘ zu machen ist eine Idee des US-Konsumgüterkonzernes Procter & Gamble, Cincinnati, Ohio aus dem vergangenen Sommer. Die Experten von Mintel befürworten diese Idee, weil sie dazu geeignet ist, die Konsumenten für die Problematik zu sensibilisieren. Besser bewertet das Londoner Institut jedoch die Reduktion von Kunststoffverpackungen und den Einsatz von Recyclingmaterial. Als Beispiel wurde hier der Ansatz der Coca-Cola Company, Atlanta, USA genannt. Das Unternehmen hatte in Aussicht gestellt den Recyclinganteil seiner Verpackungen bis zu 50% zu erhöhen.

Packaged Planet – Vier weitere Trends

Unter dem Stichwort Packaged Planet sind Innovationen zu sehen, die dafür sorgen, dass Verpackungen die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern und Kennzeichnungen die Verzehrbarkeit präzise ausweisen, um das Wegwerfen von Lebensmitteln zu verhindern.

rEpackage stellt als Trend auf das Einkaufserlebnis von Online-Shoppern ab. Beim Auspacken soll durch die Vermeidung überflüssiger Verpackungen und durch den Einsatz von Zirkular-Lösungen das Einkaufserlebnis nicht getrübt werden.

Ein weiterer Trend beschreibt den klugen Umgang mit Informationen auf Verpackungen. Clean Label 2.0. Verbraucher sollen zielgerichtet informiert aber nicht mit Informationen überfrachtet werden. Ein Problem das gerade auch Lebensmittelverpackungen betrifft.

rEnavigate stellt insbesondere auf junge Konsumenten ab, die durch Verpackungen mit zeitgemäßem Design und besserer Recyclingfähigkeit angesprochen werden sollen.